Du hast „Meditation für Anfänger“ in die Suchmaschine eingetippt, weil du dir mehr innere Ruhe wünscht, mehr Lebensfreude und Gelassenheit, Stressabbau. All das kann Meditation dir geben. Doch welche Meditationsmethode funktioniert bei dir? Angebote für Anfänger gibt es viele. Im Smartphone-Zeitalter versprechen coole Meditations-Apps Erfolg, Achtsamkeitsmeditation ist in, Zen-Meditation hat einen guten Ruf, Vipassana ist die traditionelle Meditation der Buddhisten, Herzmeditation klingt gut, Mantrameditation hört sich auch nach einem guten Anfang an, … . Was nun? Tatsächlich ist es so, dass viele einmal das Meditieren probieren … und es nach sehr kurzer Zeit wieder an den Nagel hängen. Die innere Ruhe hat sich nicht einstellen wollen. „Meditation ist schwer, meine Gedanken kommen nicht zur Ruhe“, sagen dann die Meisten.
Die gute Nachricht ist, dass laut einer Umfrage vom Januar 2017 etwa 11 Prozent der Deutschen täglich meditieren oder sich auf andere Weise der Innenschau zuwenden. 18 Prozent versuchen es mehr als einmal pro Woche mit der inneren Einkehr. Was diesen Menschen gelingt, kann jedem gelingen – doch wie?
Meditation für Anfänger – das Erfolgsrezept
Zutat 1: Die richtige Übung für dich
Welche entscheidenden Zutaten brauchst du als Anfänger, damit dir Meditation inneren Frieden und Freude schenkt und du so motiviert nicht bald wieder mit dem Üben aufhörst? Tatsächlich benötigst du zuerst einmal die richtige Meditationsweise für dich: eine bei der du spontan Freude spürst – eine bei der du dich auch nach der Meditation besser fühlst. Jeder Mensch ist eben unterschiedlich. Ein visueller Typ, einer der gut innere Bilder schaffen und damit verbundene Gefühle wahrnehmen kann, wird gut meditieren können, wenn er sich einen friedvollen Abendhimmel mit einer untergehenden Sonne in seinem Herzen vorstellt. Ein auditiver Typ, einer bei dem Klänge die Gefühlslage verändern, mag beim Wiederholen des Mantras AUM Glücksgefühle empfinden und mit der Zeit in tiefen Frieden eintauchen. Da hilft nur ausprobieren oder beten, dass du auf die für dich passende Meditationsform stößt. Du kannst jeden Tag eine andere Meditationsmethode ausprobieren, die du vom Gefühl her ansprechend findest – eine Woche lang, zwei Wochen lang, eben so lange bis du spontane Freude bei einer Übung fühlst. Das führt zum Erfolg.
Zutat 2: Täglich und pünktlich üben
Wenn du die eine Übung, die dir echte spontane Freude geschenkt hat, täglich am besten zum gleichen Zeitpunkt übst, wirst du mit der Zeit immer mehr Freude und innere Ruhe entwickeln. Anfangs genügen 10 bis15 Minuten Übungszeit. Die Zutat Nummer zwei für einen erfolgreichen Anfang ist also Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit.
Warum täglich üben? Der Mensch funktioniert wie eine wiederaufladbare Batterie. Wenn du deine Energiespeicher, die man Chakren nennt, in der Meditation mit innerer Ruhe auflädst, hast du die Ruhe auch tagsüber zur Verfügung. Die innere Ruhe verbraucht sich aber auch, wie die in einer Batterie geladene Energie. Am Abend bist du müde und deine Batterie ist leer. Folglich musst du sie täglich wieder aufladen. Und was folgt daraus für den Ladezeitpunkt? Richtig, der frühe Morgen ist der beste Zeitpunkt für die Meditation, dann hast du den inneren Frieden auch am Tag zur Verfügung. Natürlich ist zusätzlich am Abend meditieren noch besser.
Warum pünktlich üben? Wenn du etwas immer zum gleichen Zeitpunkt machst, wird es dir leicht fallen, es täglich zu tun. Der zweite Grund ist ein spiritueller. Letztendlich wird Meditation von deinem höheren Selbst getan, das wir in unserer Kultur als Gott bezeichnen. Wenn es sieht, dass Meditation dir sehr wichtig ist – du meditierst immer am Morgen als erstes zur gleichen Zeit – dann kommt zu diesem Zeitpunkt dein höheres Selbst zum Vorschein und schenkt dir mehr innere Ruhe und Lebensfreude.
Zutat 3: Langsame, ruhige Bauchatmung während der Meditation
Die Zutat Nummer drei, die jeder erfolgreiche Meditationsanfänger benötigt, ist zu lernen, ganz langsam und bewusst zu atmen. Denn je langsamer und ruhiger deine Atemzüge beim Meditieren sind, desto weniger Gedanken belästigen dich und desto entspannter bist du. Wichtig ist dabei, dass du aus dem Bauch heraus atmest. Hast du einmal deinen Atem beobachtet, wenn du dich richtig entspannt und wohl fühlst? Zu diesem Zeitpunkt hebt sich und senkt sich dein Bauch beim Atmen stärker als deine Brust. Kannst du nicht mehr richtig in den Bauch atmen, weil du zu verspannt bist, dann ist es wichtig, zuerst Yogaübungen zu machen, die dir wieder eine gesunde Bauchatmung verschaffen. Wenn deine Bauchatmung okay ist, kannst du viel besser meditieren.
Basis-Atemübung für Anfänger
Setze dich aufrecht und entspannt hin – so kannst du deinen Atem am besten kontrollieren – und richte all deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Atme so langsam wie möglich aus dem Bauch heraus vom Nabel her ein und wenn es geht, noch langsamer aus. Mach eine kleine Pause nach dem Ausatmen, bevor du wieder einatmest. Diese Atempause sollte sich entspannt anfühlen und nicht deinem Atemorganen schaden. Spürst du wie die Gedanken weniger werden und du ruhiger wirst, wenn du so atmest? Diese langsame, bewusste Atmung mit der Atempause nach dem Ausatmen, ist die beste Atemweise bei allen stillen Meditationsübungen.
So langsam atmen wie die Schildkröte
In der Atempause nimmt der Körper Energie auf. Schildkröten leben deshalb länger als der Mensch, weil sie nur ungefähr drei Atemzüge pro Minute machen und in den Atempausen viel Energie aufnehmen. Menschen atmen im Schnitt zwölf bis fünfzehn Mal pro Minute ein und aus. Während einer guten Meditation wirst du dasselbe wahrnehmen. Du machst weniger Atemzüge und lange Atempausen und fühlst dich nach der Meditation voller Energie, Lebensfreude, Frieden und Schaffensdrang.
Zutat 4: Nichts erwarten
Auch wenn wir die richtige Übung für uns gefunden haben, ist das Meditieren am Anfang wie das Wetter. Wir haben es nicht unter Kontrolle. Mal scheint die Sonne und wir haben eine sehr gute Meditation. Manchmal sind die Ergebnisse nicht so erfüllend, wie wir es gerne hätten. Die Wolken des Verstandes verdecken unsere innere Sonne. Das beste ist es, nichts zu erwarten. Dann bleiben wir entspannt und sind nicht frustriert. Auf diese Weise machen wir langsam und stetig, Schritt für Schritt den besten Fortschritt.
Friede beginnt, wenn Erwartung endet.
– Sri Chinmoy 1
Zutat 5: Meditation in einer Gruppe
Der spirituelle Lehrer Sri Chinmoy beschreibt den Nutzen von gemeinsamen Meditationen folgendermaßen: „Du befindest dich heute in einem sehr hohen Bewusstseinszustand und die Person, die neben dir sitzt, meditiert nicht gut. Aber deine Anwesenheit, deine eigen Strebsamkeit, wird die Person emporheben, die neben dir sitzt. Nun morgen geschieht es vielleicht, dass du in einem niedrigen, während die andere Person in einem hohen Bewusstsein ist. Zu diesem Zeitpunkt wird sie dich emporheben können. Das Ziel der gemeinsamen Meditation ist es, sich gegenseitig zu helfen.“ 2 Das ist der Grund, weil die meisten Menschen anfangs in einer Gruppe besser meditieren können, als alleine zu Hause. Deswegen ist es hilfreich, sich ein- bis zweimal die Woche mit Gleichgesinnten zu treffen und zu meditieren. Der Erfahrungsaustausch mit Menschen, die schon eine Zeit lang meditieren, wird dich auch inspirieren täglich zu üben.
Noch wirkungsvoller ist es, sich einen spirituellen Weg zu suchen und Schüler eines echten Meditationsmeisters zu werden. Wirkliche Meister der Meditation sind in der Lage, dich innerlich zu unterstützen, so dass du schneller Zugang zu der Quelle inneren Friedens und innerer Freude findest, die in dir liegt. Sie projezieren ihr erleuchtetes Bewusstsein in dich hinein. Wenn du rasch bleibenden inneren Frieden und bleibende Glückseligkeit willst, ist das der schnellste Weg.
Meditation für Anfänger – die passende Meditationsweise für sich finden
Für einen Anfänger ist es am einfachsten, Meditation in einer Gruppe mit einem Lehrer zu lernen. Mit einer App, online oder per Buch geht es natürlich bis zu einem gewissen Grad auch, aber in einem Meditationskurs oder mit einem Meditationsmeister geht es einfacher und schneller. Du kannst dem Kursleiter Fragen stellen. Seine Ausführungen und Antworten können dir die Theorie oft klarer machen oder ein persönliches Problem von dir lösen, weil er ähnliche Anfangsschwierigkeiten hatte wie du. Zudem dringt die Kraft der Meditation derjenigen, die während einer Übung gut meditieren können, in dich ein und unterstützt dich. Der innere Frieden eines anderen kann sich auf dich übertragen. Vielleicht hast du schon einmal erlebt, dass du mit einem sehr ruhigen Menschen zusammen warst, und seine innere Ruhe auf dich übergegangen ist. Das gleiche passiert in einer Gruppe. Viele können deswegen in einer Gruppe am Anfang besser meditieren.
Alle echten Meditationsmeister, auch spirituelle Meister oder spirituelle Lehrer genannt, und deren Schüler bieten ihre Anweisungen in der Regel kostenlos, auf Spendenbasis oder gegen geringes Entgelt an. Sie geben die Kunst der Meditation aus Liebe weiter. Daran erkennst du in der Regel Meditationskurse, die von einem echten Meditationsweg und einem wahren Meditationsmeister angeboten werden.
Die Sri Chinmoy Zentren bieten im deutschsprachigen Raum gemäß echter Yogatradition kostenlose Meditationswochenenden und mehrwöchige Abendkurse an, in denen die meisten Meditationsformen erklärt und gemeinsam geübt werden, damit du die richtige Meditationsweise für dich finden kannst. Vielleicht gefällt dir unser Angebot:
Wir lieben Musik, weil sie uns in erhebende Stimmungen und Gefühlszustände versetzen kann. Echte Meditationsmusik hat die Fähigkeit, uns meditative Stimmungen und Bewusstseinszustände erfahren zu lassen: inneren Frieden, Gelassenheit, die ruhige und intensive Freude der Seele, … . Mit einer solchen Musik, kannst du wunderbar meditieren. Aber nicht jede sogenannte Meditationsmusik erhebt uns in diese Bewusstseinszustände.
Was ist echte Meditationsmusik?
Wie tief die Meditationserfahrungen sind, die uns ein Musiker und seine Kompositionen vermitteln können, hängt von dessen Bewusstsein ab. Um so mehr inneren Frieden, Freude, Glückseligkeit, Kraft und göttliches Licht der Komponist und Musiker durch Meditation erlangte, um so mehr davon wird seine Musik transportieren und uns anbieten können. Deswegen können uns die Kompositionen von erleuchtenden spirituellen Lehrern, sogenannten spirituellen Meistern, am meisten Erfüllung schenken. Wenn ein spiritueller Meister seine Kompositionen auch noch selbst spielt oder singt, erleben wir die vollkommene Meditationsmusik, da die Komposition und der Musiker das Bewusstsein der Erleuchtung weitergeben. Meditation ist der Weg, der zur Erleuchtung führt. Und vollständig erleuchtet zu sein, bedeutet, ständig inneren Frieden und Glückseligkeit zu fühlen, sowie die Unsterblichkeit unserer Seele und unser vollständiges Einssein mit Gott wahrzunehmen.
Sri Chinmoy zählt zu den echten spirituellen Meistern, die Meditationsmusik komponierten und zwar in großen Umfang. Über 23000 Lieder, die eine enorme Vielfalt an spirituellen Erfahrungen und Bewusstseinszuständen ausdrücken, schrieb Sri Chinmoy im Laufe seines Lebens. Und er sang sie oder spielte sie auf einer Vielzahl von Instrumenten. Da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass für viele Menschen etwas dabei ist, das ihnen gefällt.
Sri Chinmoys Flötenmusik ist zum Beispiel bei Vielen sehr beliebt und eignet sich hervorragend dazu, sie während der Meditation abzuspielen. Im Folgenden kannst du eine Aufnahme eines Live-Konzerts von Sri Chinmoy auf der Echoflöte mit dem Titel The Green of the Forest hören:
Auch Sri Chinmoys Esraj-Musik eignet sich ausgezeichnet zum Meditieren. Die Esraj ist ein indisches Saiteninstrument, das zahlreiche Obertöne erzeugt.
Sri Chinmoy bezeichnete Meditationsmusik als seelenvolle Musik. Er sah, dass wir durch seelenvolles Singen oder durch das Hören von seelenvoller Musik das gleiche Ergebnis erzielen können wie durch eine Meditation, manchmal oder bei manchen Menschen sogar ein besseres. Er sagte: „Wenn ihr seelenvoll singt, werdet ihr dabei vielleicht besser abschneiden, als bei eurer eigenen Meditation. Meditation und Singen haben dieselbe Höhe, vorausgesetzt ihr singt seelenvoll.“ 1 Deswegen empfahl er seinen Meditationsschülern, zusätzlich zur Meditation täglich für fünfzehn bis zwanzig Minuten einige seiner Lieder zu singen oder anzuhören. Im folgenden Video ist Sri Chinmoy zu sehen, wie er seinen Meditationsschülern während eines Besuchs in Maui im Jahr 1995 Lieder lernt, die er gerade komponiert hat.
Die passenden meditativen Lieder für dich
Sri Chinmoy erklärte, wie wir durch Singen in Richtung Erleuchtung voranschreiten können: „Du musst einige Lieder auswählen, die wie indische Mantren, eine Anrufung, wirken. Wenn du Lieder wie ‚Jiban Debata‘ oder einige Lieder singst und du fühlst, dass jedes einzelne Wort dir immense Freude, Wonne, Ekstase schenkt, bei jedem Lied, das du singst, bekommst du nur, vermehrst du deine Freude, deinen Frieden, dein Licht, deine Glückseligkeit, jede göttliche Qualität, die du hast und die du bist, dann wirkt es eindeutig wie ein Mantra.“
Natürlich ist es auch eine große Unterstützung, tagsüber im Auto oder zu anderen Gelegenheiten Meditationsmusik zu hören, wenn wir in Sachen innerem Frieden und bleibender Freude schnell vorankommen wollen. Sri Chinmoy erklärte in diesem Zusammenhang: „Wenn man seelenvolle Musik spielen oder seelenvolle Musik hören kann, steigert sich die Kraft der eigenen Meditation.“ 3 Auch vor dem Schlafengehen ist es hilfreich, Meditationsmusik zu hören. Dann schläft man besser und hat schönere Träume, weil die eigene Seele während des Schlafs in höhere Welten geht.
Höre seelenvolle Musik selbst wenn nur für einige wenige Augenblicke, bevor du in die Welt des Schlafs eintrittst. Du wirst bestimmt in der Lage sein, in die höheren Welten zu gehen, ohne zu meditieren.
– Sri Chinmoy4
Wie mit Musik meditieren?
Eine Meditation mit Musik kannst du folgendermaßen durchführen: Spiele Deine Lieblingsmeditationsmusik ab. Setze dich aufrecht und entspannt hin und lege deine Hände auf deine Oberschenkel. Atme so ruhig und langsam wie möglich. Versuche nichts zu denken und richte deine ganze Aufmerksamkeit auf die Musik, sobald dein Atem zur Ruhe gekommen ist. Nun kannst du den folgenden Empfehlungen von Sri Chinmoy folgen, um am meisten von deiner von Musik begleiteten Meditation zu erhalten:
„Der beste Weg, um mit seelenvoller Musik eins zu werden, ist die feste innere Überzeugung zu haben, dass dein Atem direkt in deine Seele eintritt, während du einatmest. Dabei solltest du fühlen, dass mit dem Atem auch das Universelle Bewusstsein, die göttliche Wirklichkeit, die göttliche Wahrheit eintreten. Wenn du dann ausatmest, versuche zu fühlen, dass du die Unwissenheit ausatmest, welche deine Seele bedeckt. Fühle, dass die Schleier der Unwissenheit angehoben und beseitigt werden. Wenn du dir dies bewusst vorstellen und es fühlen kannst, ist dies der beste Weg, um mit seelenvoller Musik eins zu werden.“ 5
Es ist nicht so einfach, Meditation zu erlernen. Einige Dinge musst du wissen und du benötigst die richtige Meditationsweise für dich. Deswegen bieten wir regelmäßig kostenlose Meditationskurse an – als Beitrag für eine lebenswertere Welt:
Eine große Auswahl an Aufnahmen von Sri Chinmoys Liedern kannst du auf RadioSriChinmoy.org anhören und teilweise herunterladen. Liedertexte meist mit Noten und zuweilen mit Audioaufnahmen kannst du unter SriChinmoySongs.com finden.
Musikalisch hoch begabte Meditationsschüler Sri Chinmoys haben Musikgruppen geformt und seine Kompositionen wundervoll arrangiert. Viele ihrer Arrangemants kannst du dir auch auf RadioSriChinmoy.org anhören.
Das Lied Ashru Amar hat Agnikana’s Group in dem Album Dream, Always Dream verewigt. Es enhält 16 meditative und seelenvolle Lieder.
Die Freude, die aus der Meditation entspringt, haben die Musiker von Arthada & Friends gekonnt in dem Lied Smile, My Soul, Smile auf dem Album Cosmic Dream eingefangen:
Seit 2002 gibt die Musikgruppe Blue Flower in Europa und Amerika meditative Konzerte. Hier kannst du das Lied I fly in the Heart-Sky anhören, das in einem Live-Konzert in der berühmten Frikirkjan Kirche in Islands Hauptstadt Reykjavik aufgenommen wurde.
Meditationsmusik live
Wenn du die Meditationsmusik von Sri Chinmoy live erleben willst, kannst du ein Konzert der Produktion Songs of the Soul besuchen. Songs of the Soul tourt regelmäßig durch die deutschsprachigen Länder. Musikgruppen, die sich aus musikalisch hochbegabten Meditationsschülern von Sri Chinmoy zusammensetzen, spielen und arrangieren auf den Konzerttourneen seine erhebende kontemplative Musik. Du kannst einen zauberhaften Abend mit internationalen Jazz-, Klassik- und Weltmusikern genießen, die Sri Chinmoys Kompositionen präsentieren und interpretieren. Seine Lieder zählen zu den schönsten Werken zeitgenössischer meditativer Musik. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Konzerttermine, Hörproben und mehr Informationen findest du auf der Webseite von Songs of the Soul.
Im folgenden Video siehst Du einen Ausschnitt des „Songs of the Soul“-Konzerts in der kroatischen Stadt Dubrovnik vom Jahr 2015.
Sri Chinmoys Aussagen über echte Meditationsmusik und wie sie uns beim Zuhören, gesungen oder gespielt inneren Frieden und die Freude der Seele vermitteln kann, sind in dem Buch Die Quelle der Musik veröffentlicht worden. Es enthält zudem ein Kapitel über das Chanten von Mantren sowie Beiträge von Pablo Casals und Leonard Bernstein und ist hier über Amazon erhältlich.
Einzelnachweise
1 Endless Song-Delight, Eine Zusammenstellung von 400 Liedern Sri Chinmoys
2 DVD-Serie Wisdom-Pearls, Sri Chinmoy
3 God the Supreme Musician, Sri Chinmoy, 1976, Agni Press – Deutscher Buchtitel: Die Quelle der Musik, 2005, The Golden Shore Verlag
4 Twenty-Seven Thousand Aspiration-Plants, part 59, Sri Chinmoy, Agni Press, 1984
5 God the Supreme Musician, Sri Chinmoy, 1976, Agni Press – Deutscher Buchtitel: Die Quelle der Musik, 2005, The Golden Shore Verlag
Meditationsübungen zeigen Wirkung. Das haben inzwischen sogar Wissenschaftler mit bildgebenden Hirnmessungen und anderen Analysegeräten belegt: Die Schaltkreise im Gehirn, die negative Gefühle und Gedanken verringern, werden verstärkt, die Immunabwehr des Körpers wird verbessert, … . Die folgenden Meditationsübungen sind sehr wirkungsvoll und einfach. Sie stammen aus dem Wissensschatz von Sri Chinmoy, einem anerkannten und sehr erfahrenen Meister der Meditation.
Der Schlüssel zum Erfolg – die passende Meditationsübung
Es gibt keine Meditationsübungen, die bei allen Anfängern in Sachen Meditation positiv wirken. Ihre Wirksamkeit entfalten Meditationsübungen nur, sobald du die richtige für dich entdeckt hast. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich gestrickt. Die Meditationstechnik, die bei dir funktioniert, zeigt bei deinem besten Freund oder deiner besten Freundin vielleicht gar keine positive Wirkung. Findest du durch Ausprobieren die richtige Übung für dich, wirst du beim Üben Freude oder inneren Frieden empfinden.
Wenn du die Meditationsübung, die dir am meisten Erfüllung schenkt, täglich zum gleichen Zeitpunkt durchführst, wirst du Schritt für Schritt mehr inneren Frieden und Lebensfreude im Alltag entwickeln. Am Morgen durch Meditation Ruhe zu tanken, macht am meisten Sinn. Dann hast du den Tank voll mit Ruhe für den Tag. Die zweitbeste Meditationszeit ist vor dem Abendessen. 10 Minuten genügen am Anfang.
Übungsvorbereitung
Manche Menschen meditieren besser, wenn sie morgens vor der Meditation für ein paar Minuten Yogaübungen machen oder abends vor der Meditation joggen gehen. Die Yogaübungen am Morgen helfen, den Kreislauf anzukurbeln, so dass du bei deiner Meditationsübung wach aber gleichzeitig entspannt bist. Das Joggen abends nach der Arbeit hilft dir, schon etwas aus dem Stress und dem Gedankenkarussell des Tages auszusteigen, so dass du leichter in die Meditation eintauchen kannst. 20 bis 30 Minuten Yoga oder jeder andere Sport, der dir Freude macht, haben den gleichen Effekt.
Der beste Einstieg in eine Meditationsübung
Alle Meditationsübungen zielen darauf ab, den Verstand von Gedanken zu leeren. Sind weniger oder gar keine Gedanken mehr in unserem Verstand, ist Platz in unserem Gefäß für inneren Frieden, Freude, universelle Liebe, Kraft, … . Je weniger bewusste Atemzüge wir pro Minute machen, desto weniger Gedanken belästigen uns. Deswegen beginnen wir jede Meditationsübung damit, dass wir bewusst so langsam und ruhig wie möglich atmen, und am besten nach dem Ausatmen jeweils eine kleine Pause machen, bevor wir wieder einatmen. Aber atme nicht so, dass es unangenehm ist und deinen Atmungsorganen schaden könnte.
Am besten können wir unseren Atem zur Ruhe bringen und steuern, wenn wir aufmerksam und konzentriert sind. Deshalb sitzen wir während der Meditation aufrecht und entspannt auf einem Kissen, Meditationsbänkchen oder Stuhl. Durch diese Sitzhaltung erhöht sich automatisch unsere Aufmerksamkeit und unsere Konzentrationsfähigkeit.
Anfangs können wir den Verstand kaum völlig still machen, aber wir können den Gedankenfluss verlangsamen und die Zahl der Gedanken pro Minute verringern. Mit fortschreitender Übung wird es uns gelingen, Stille im Verstand zu schaffen.
„Um den Verstand stiller zu machen, ist es auch gut, wenn du dir etwas sehr Friedvolles vorstellen kannst, etwas wie den weiten Himmel früh am Morgen oder die untergehende Sonne am Abend. Oder du kannst versuchen zu fühlen, dass du auf dem Grund des Meeres bist oder auf dem Gipfel eines Berges im Himalaja“, erklärt Sri Chinmoy.
Testwoche: 7 Meditationsübungen zum Ausprobieren
Du kannst täglich eine Woche lang je eine der folgenden Meditationsübungen von Sri Chinmoy ausprobieren, um zu sehen, welche für dich funktioniert und dir Freude schenkt.
Meditationsübung 1
Die Stille des Meeresgrunds
Versuche so langsam und ruhig wie möglich einzuatmen, so dass sich ein dünner Faden, den du direkt vor deiner Nase platzierst, überhaupt nicht bewegen würde. Dann wirst du sehen, dass deine Meditation tief gehen wird und dein Verstand still und ruhig sein wird.
Stelle dir danach etwas sehr Weites, Stilles und Ruhiges vor. Fühle zu Beginn der Meditation, dass sich in dir ein weiter Ozean befindet und dass du tief nach innen getaucht bist. Dort auf dem Grund ist alles voller Ruhe, eine Flut der Ruhe. 1
Meditationsübung 2
Der Himmel in deinem Herzen
Lass bitte deine Augen halb geöffnet und stell dir den weiten Himmel vor. Versuche entweder den weiten Himmel vor dir zu sehen oder zu fühlen. Versuche zu Beginn zu fühlen, dass der Himmel vor dir ist; versuche bitte dann später zu fühlen, dass du so weit wie der Himmel bist oder dass du selbst der weite Himmel bist.
Schließe nun bitte deine Augen und versuche, den Himmel in deinem Herzen zu sehen und zu spüren. Das heißt, bitte fühle nun, dass du das universelle Herz bist, was du wirklich bist. Du bist nun das universelle Herz, und in dir befindet sich der Himmel, auf den du meditiert und mit dem du dich identifiziert hast. Dein Herz ist unendlich, unendlich viel weiter als der Himmel, so dass du den Himmel leicht in dir beherbergen kannst. 2
Meditationsübung 3
Das Licht in deinem Herzen
Ganz gleich, zu welcher Tageszeit du meditierst, selbst wenn es am Abend ist, stell dir ein paar flüchtige Sekunden lang die aufgehende Sonne vor. Stell dir vor, dass die Sonne aufgeht und Licht in deinem Herzen strahlt. Oder du kannst dir vorstellen, wie sich eine ganz besonders schöne und besonders reine Blume Blütenblatt um Blütenblatt in deinem Herzen öffnet und erblüht. Sobald du entweder die aufgehende Sonne oder die Blume siehst, wirst du das Licht oder die Reinheit in deinem Herzen fühlen. Dann, wenn du ein- und ausatmest, wirst du fühlen, wie das Licht oder die Reinheit in deinem Herzen anwachsen.
Je mehr Licht und Reinheit du in deinem Herzen fühlst, desto strahlender wird die aufgehende Sonne oder die Blume sein. Versuche im Anschluss zu fühlen, dass du zur aufgehenden Sonne geworden bist, beziehungsweise versuche zu fühlen, dass die Reinheits-Blume in deinem Herzen voll erblüht ist und dass du zu dieser wunderschönen Blume geworden bist. Fühle, dass deine ganze Existenz, von den Fußsohlen bis zum Scheitel deines Kopfes, zur Blume selbst geworden ist, und dass die Schönheit, die Reinheit, der Duft der Blume ganz dein eigen sind. Von der aufgehenden Sonne oder der wunderschöne Blume, zu der du geworden bist, strahlt dann Licht aus und verbreitet sich Reinheit. Wenn sich das Licht und die Reinheit ausbreiten, treten sie in jene ein, die um dich herum sind. 3
Meditationsübung 4
Positives Einatmen – Negatives Ausatmen
Versuche jedes Mal beim Einatmen zu fühlen, dass du Frieden, unendlichen Frieden in deinen Körper bringst. Nun was ist das Gegenteil von Frieden? Ihr wisst es alle: Ruhelosigkeit. Wenn du ausatmest, versuche bitte zu fühlen, dass du die Ruhelosigkeit deines inneren und äußeren Körpers von dir weist, und die Ruhelosigkeit, die du überall um dich herum siehst. Wenn du auf diese Weise atmest, dann wirst du merken, dass die Ruhelosigkeit dich verlässt. 4
Meditationsübung 5
Meditationsübung auf das Dritte Auge
Das Dritte Auge liegt in der Mitte der Stirn, zwischen den Augenbrauen und ein klein wenig darüber.
Nun wollen wir auf das Dritte Auge meditieren. Auch diesmal atmen wir durch unsere Stirn ein und aus. Aber stellt euch nun den Planet Sonne vor oder die innere Sonne, die unendlich viel strahlender ist als der Planet Sonne. Stellt euch bitte mindestens eine Sonne in der Stirn an der Stelle des Dritten Auges vor. Stellt euch innerhalb dieser Sonne unzählige Flammen oder Lichtstrahlen vor. Haltet diesmal bitte eure Augen ganz offen, so dass ihr die Weite der Sonne zusammen mit ihrem Licht und ihrer Kraft fühlen könnt. 5
Meditationsübung 6
Eine weiße Lichtsäule
Versuche bitte zu fühlen, dass aus deinem Herzzentrum eine weiße Säule herausragt. Stelle dir vor, dass diese weiße Lichtsäule den Scheitel deines Kopfes durchdrungen hat und sich etwa sieben Zentimeter über dir befindet. Nun kannst du zu meditieren beginnen. Versuche nach einer Weile zu fühlen, dass du nichts anderes als dieses Licht bist. Fühle, dass es voll und ganz deine eigene Existenz ist. Wenn du es als deine eigene Existenz fühlst, werden all deine Probleme unverkennbar gelöst werden. 6
Meditationsübung 7
Meditation mit Mantren
Wenn Strebende nicht in ihre tiefste Meditation eintauchen können, weil der Verstand rastlos ist, so ist dies ihre Gelegenheit, ein Mantra zu verwenden. ‚Supreme’, ‚Aum’ oder ‚Gott’ können von jedem einige Minuten lang wiederholt werden bevor er seine Meditation beginnt. Das Mantra sollte langsam und laut wiederholt werden. Ein Mantra ist eine dynamische Kraft in der Form eines vibrierenden Klangs. 7
Es ist besser, AUM laut zu wiederholen, nicht still. Ich sage meinen Schülern, dass der Klang nicht vom Kehlkopf her kommen sollte; er sollte direkt vom Herzen kommen. Der ‚m’-Klang sollte mindestens dreimal so lang sein wie der ‚Au’-Klang, und du solltest fühlen, wie er in deinem Herzen vibriert. Lass das Mantra zudem überall in deinem Körper vibrieren; lass den Klang deinen ganzen Körper durchdringen. 8
Im folgenden Video kannst du lernen, wie du richtig AUM wiederholen kannst. Sri Chinmoy chantet AUM und gleichzeitig hörst du die Wellen des Ozeans. Zu Beginn hörst du für eine Minute nur den Wellenschlag des Meeres.
War eine Übung dabei, die dir Freude gegeben hat? Wenn nicht, empfiehlt es sich weitere Übungen ausprobieren. Du kannst auch deinen eigenen Ideen folgen und dir Meditationsübungen ausdenken. Manche Menschen können zum Beispiel gut auf eine bestimmte Farbe meditieren oder mit Meditationsmusik.
Meditationstechniken unter erfahrener Anleitung erlernen
Wenn du gerne einmal Meditationsübungen unter erfahrener Anleitung erlernen willst und eine große Bandbreite davon ausprobieren willst, bieten wir kostenlose Meditationswochenenden und Abendkurse im deutschsprachigen Raum an. Unsere Meditationskurse sind gemäß echter Yogatradition kostenlos. Echte Meister der Meditation haben seit Jahrtausenden ihr Wissen aus Liebe weitergegeben. In dieser Tradition stehen wir.
Beim Ausprobieren der Meditationsübungen wirst du bemerken, das es nicht einfach ist, den Verstand still zu machen. Immer wieder wird dein Verstand versuchen mit dem Denken zu beginnen und schon bist du irgendwo, aber nicht im hier und jetzt und in deinem Herzen, wo die Quelle des Friedens und der Freude liegt.
Was während einer Meditationsübung zusätzlich helfen kann, den Gedankenfluss zu stoppen, sind folgende Methoden:
1. Stelle dir vor, in deinem Verstand gäbe es ein Zimmer. Natürlich hat dieses Zimmer eine Türe. Da es dein Zimmer ist, kannst du draußen vor der Türe stehen und allen Gedanken den Einlass verwehren.
2. Stelle dir ein Schild vor der Stirn vor und dass du stets auf dem Beobachtungsposten bist. Lass keinen Gedanken herein und halte sie mit dem Schild davon ab, in deinen Verstand einzudringen.
3. Zerteile Gedanken sofort mit einem Pfeil in Stücke, sobald der erste Buchstabe eines Gedankens erscheint.
Weitere wirkungsvolle Meditationsübungen sind in dem Buch Meditationstechniken von Sri Chinmoy zu finden. 9 Die Meditationstechniken von anderen echten Meditationsmeistern sind ebenfalls wirkungsvoll. Wichtig ist nur, dass sie dir tiefe Erfüllung schenken.
Eine ausführlichere Meditationsanleitung, die Fragen klärt wie „Welche ist die beste Sitzhilfe für mich?, „Wie richte ich einen Meditationsplatz ein?“, „Wie bereitet man sich auf die Meditation vor?“ und viele mehr, findest Du hier: Meditation lernen.
Du versuchst zu meditieren, aber du denkst ans Frühstück, was du heute einkaufen musst, … . Die Affenbande der Gedanken lässt dich nicht zur Ruhe kommen. Nichts zu denken, fällt vielen Anfängern in Sachen Meditation schwer. Eine Mantra-Meditation gelingt vielen anfangs leichter, weil sie den Verstand beschäftigt und auf einen erfüllenden Inhalt konzentriert. Ein Mantra ist ein Wort aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet Anrufung. Wenn wir ein Mantra benutzen, rufen wir einen bestimmten Aspekt Gottes oder Gott selbst an. Menschen, die in der Meditation Gott erfahren haben, beschreiben Gott als eine Energie, die alles durchdringt – eine Energie, die als unendlicher Frieden, unendliche Glückseligkeit, unendliche Liebe, unendliche Kraft und unendliches Licht erfahren werden kann.
Wenn wir beispielsweise das Wort Frieden während einer Mantra-Meditation wiederholen, rufen wir inneren Frieden an, so dass wir dabei und danach inneren Frieden fühlen. Das beste ist es, ein Mantra laut und langsam zu wiederholen und ein Mantra auszuwählen, bei dem du im Herzen etwas spürst. Nur wenn du ein Mantra wiederholst, das dir Freude schenkt, wird es etwas bewirken.
Wiederholungen des Mantras mitzählen
Wenn du ein paar Mal eine Mantra-Meditation praktiziert hast, wirst du feststellen, dass du gleichzeitig auch an deine Freunde oder irgendetwas denken kannst. Deshalb empfehlen die meisten Meditationsmeister mitzuzählen, wie oft du das Mantra wiederholst. Dann kannst du nicht an etwas Anderes denken. Nur so erfüllt das Mantra seinen Zweck, denn es ist ja das erklärte Ziel jeder Meditationstechnik, das Denken für eine gewisse Zeit zum Stillstand zu bringen. Nur so wird sich deine Gefühlslage verändern.
In manchen spirituellen Traditionen, wird auch eine Mala zum Mitzählen bei der Mantra-Meditation verwendet. Eine Mala ist eine Perlenkette, bei nach einer gewissen Zahl von kleinen Perlen eine große Perle aufgereiht ist. Die große Perle markiert eine bestimmte Zahl.
Mantra-Meditation mit AUM
„Kein Mantra kann kraftvoller sein, wie die Mutter aller Mantren: AUM“, erklärt der spirituelle Lehrer Sri Chinmoy. 1 „Wenn wir AUM chanten, ist das, was tatsächlich passiert, dass wir Frieden und Licht von oben herabbringen und eine allumfassende Harmonie in uns und um uns herum schaffen. … In Indien haben Hunderte von Suchern Gott einfach durch das Wiederholen von AUM verwirklicht. AUM ist das Symbol für Gott den Schöpfer.“ 2
Wenn du das Mantra AUM wiederholen willst, sollte der „m“-Klang dreimal so lang sein wie der „Au“-Klang. Aum ist im Sanskrit ein einziger Buchstabe, der im Deutschen durch drei Buchstaben ausgedrückt, aber als eine Silbe ausgesprochen wird (Om).
Das folgende Video demonstriert, wie sich eine Mantra-Meditation mit AUM anhört. Nach einer Minute Ozeanrauschen hörst du, wie Sri Chinmoy AUM chantet.
Meditation mit dem Mantra Shanti
Shanti ist ein Sanskritwort und bedeutet innerer Frieden, den Bewusstseinszustand, den die meisten Menschen suchen, wenn sie sich mit Meditation zu beschäftigen beginnen. Wenn dich das Wort Shanti anspricht und es beim Wiederholen deinen inneren Frieden vermehrt, macht es Sinn, täglich das Wort Shanti für rund eine halbe Stunde zu wiederholen, 15 Minuten am Morgen und 15 Minuten am Abend. Das gleiche gilt für das Mantra AUM.
In der folgen Audioaufnahme hörst du eine Mantra-Meditation mit Shanti. Sri Chinmoy chantet Shanti und gleichzeitig hörst du im Hintergrund abwechselnd Ausschnitte seiner Cello-, Esraj- und Flötenmusik. Du kannst die Aufnahme hier kostenlos herunterladen, wenn sie dir gefällt.
Willst du mehr über Mantra-Meditation erfahren und verschiedene Meditationstechniken ausprobieren, bist du herzlich eingeladen, einen unserer Meditationskurse oder ein Meditationswochenende zu besuchen, die wir im deutschsprachigen Raum anbieten. Gemäß echter Yogatradition sind unsere Unterweisungen in der Kunst der Meditation kostenlos.
Wenn wir ein Mantra wiederholen, sollten wir das nicht zu häufig unmittelbar vor dem Schlafengehen tun. Durch das Wiederholen des Mantras wird unser Verstand aktiv und anregt. Erreicht das einen gewissen Grad, dann können wir nicht mehr einschlafen. Deswegen ist es ratsam, das Mantra zu diesem Zeitpunkt maximal hundert bis dreihundert Mal zu chanten. Die Obergrenze, bei der Verstand aufgewühlt wird, liegt bei jedem Menschen bei einer etwas unterschiedlichen Anzahl von Wiederholungen.
In der spirituellen Philosophie Indiens spielen Mantren ein beträchtliche Rolle. Ein Mantra kann aus einer Silbe bestehen, viele Silben oder sogar einige Sätzen. Wenn wir ein Mantra wiederholen, wird es Indien Japa genannt. Mantren gibt es für bestimmte Zwecke. Zum Beispiel gibt es ein Mantra, um die Gesundheit zu verbessern. AUM ist ein Mantra, das für jeden Zweck und jeden Menschen äußerst wirkungsvoll ist. 3
Wenn du auf der Gefühlsebene angegriffen wirst und falsche Gedanken und negative Gefühle in dir aufkommen, dann ist es hilfreich, das Mantra AUM so schnell wie möglich zu wiederholen. Auf diese Weise kannst du deine innere Ruhe und Freude wieder herstellen.
Manche Meditationsmeister geben ihren Schülern spezielle Mantren, die nur für sie bestimmt sind. Das richtige Mantra für einen Menschen können nur echte erleuchtete Meditationsmeister erkennen. Sie wollen dafür keine Bezahlung, sondern sie lieben ihre Schüler und wollen dadurch deren Fortschritt fördern. AUM und Shanti sind universelle Mantren, die jeder verwenden kann, ohne etwas falsch zu machen.
Du kannst auch eine Eigenschaft, die du gerade benötigst, in deiner Sprache als Mantra einsetzen und wiederholen – zum Beispiel Frieden, Liebe, Freude, Mut oder das Wort Gott, wenn du beim Wiederholen Freude erhältst. Das Gleiche kannst du mit spirituellen Gedichten oder Aphorismen tun und mit meditativen Liedern, vorausgesetzt sie heben dich beim Chanten in den Himmel.
Du fühlst dich unruhig und gestresst. Ruhig sitzen fällt dir schwer. Dein Bauch bewegt sich beim Atmen kaum mehr auf und ab, sondern fast nur noch deine Brust. Du denkst, ist es Zeit etwas dagegen zu tun, vielleicht Meditation lernen oder Yoga üben, sich irgendwie tief entspannen. Wenn all dies auf dich zutrifft, ist es das Beste du kombinierst Yoga und Meditation. Denn um gut meditieren zu können, musst du erst einmal ruhig und entspannt dasitzen und aus dem Bauch heraus atmen können. Und dafür ist Yoga das beste Mittel. Yogaübungen bereiten den Körper fürs Meditieren vor.
Bauchatmer oder Brustatmer
Kleinkinder und Babys haben noch eine tiefe Bauchatmung, das heißt, ihr Bauch wölbt sich beim Einatmen weit nach außen. Später kommt die Angst, Anspannung, Leistungsdruck, Nervosität, Stress. Dadurch zieht sich die Muskulatur zusammen. Hält die Angst und der Stress genügend lange an, verspannt sich die Atemmuskulatur, die Rückenmuskulatur und das Zwerchfell dauerhaft. In Folge wird unsere Bauchatmung flach und wir werden zu unruhigen, verspannten Brustatmern
Willst du testen, ob du ein verspannter Brustatmer oder ein entspannter Bauchatmer bist? Dann lege eine Hand flach auf den Bauch und eine oben auf die Brust und mache bewusst ein paar Atemzüge wie immer. Bewegt sich die obere Hand auf dem Brustkorb stärker als die untere auf dem Bauch? Dann bist du ein Brustatmer.
Yoga gegen Verspannungen
Yoga ist die beste Methode, um Verspannungen in der Muskulatur zu lösen und eine gesunde Bauchatmung wieder herzustellen. In seinem Buch Heilen mit der Kraft der Natur belegt Professsor Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt am Zentrum für Naturheilkunde des Berliner Immanuel-Krankenhauses, diese Tatsache mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien und schreibt in dem Kapitel Yoga – oft wirkungsvoller als Sport und Physiotherapie: „Durch Yoga können Brustkorb und Atmung wieder freier und ein angenehmes Körpergefühl hergestellt werden.“ 1 Denn beim Yoga beinflussen die Übungen (Asanas) gleichzeitig die Muskelspannung und die Atmung positiv. Die zusammengezogene, verspannte Muskulatur und Atemmuskulatur wird leicht überdehnt. Mikrorisse entstehen, die dazu führen, dass die Muskulatur und die sie umgebenden Faszien sich wieder weiten, besser durchblutet und Reparaturprozesse angeregt werden.
Der spirituelle Meister Sri Chinmoy erklärt: „Hatha-Yoga-Asanas sind für den Körper weitaus besser als die kraftvollen Übungen, die wir im Westen praktizieren. Asanas werden deinen Körper beruhigen, wenn du sie nicht übertreibst. Wenn man Asanas zu dynamisch ausführt, können sie aggressive Gefühle hervorrufen. Wenn du sie jedoch richtig ausübst, erhältst du eine freundliche, milde und weiche Schwingung.“ 2 Zudem sagt er über Yogaübungen: „Im Gegensatz zu den meisten westlichen Übungen stärken sie die Nerven und beruhigen den Verstand.“ 3 Diese Tatsachen haben sich wohl auch in der Bundesrepublik herumgesprochen. Laut einer aktuellen Befragung des Bundesverbands der Yogalehrenden in Deutschland praktizieren derzeit 3,4 Millionen Deutsche Yoga.
Warum Yoga und Meditation?
Wenn du jedoch einen Schritt weiter gehen willst und du nicht nur vorübergehende Entspannung suchst, sondern mehr und bleibenden inneren Frieden während all deiner Aktivitäten, ist Yoga nur der erste Schritt. „Asanas helfen dem Körper sich zu entspannen. Sie sind ein sehr gutes Mittel, um den Körper beweglich und in guter Verfassung zu halten. Aber du wirst enttäuscht werden, wenn du Frieden im Verstand durch die Entspannung des Körpers erwartest. Die Entspannung, die du durch die Asanas erhältst, ist kein wahrer Frieden. Wenn du unendlichen Frieden, ewigen Frieden oder eine Änderung deines inneren Bewusstseins erhalten willst, können dir Asanas nicht wesentlich helfen“, erläutert Sri Chinmoy. „Nur Konzentration, Meditation und Kontemplation bringen uns wirklichen Frieden.“ 4 Wenn du also weitgehend frei von Angst und Sorgen leben willst, und gleichzeitig deine Verspannungen lösen willst, ist eine Kombination aus Yoga und Meditation die Antwort.
Wenn du jedoch nicht sehr verspannt bist, kannst du sofort mit Meditation beginnen. Mit den Worten „Doch wenn wir nicht ständig ein Opfer der Rastlosigkeit sind, benötigen wir Hatha-Yoga nicht, auch wenn wir ganz am Anfang stehen. Bei der Meditation treten wir automatisch in einen stillen und ruhigen Zustand ein“ 5, erklärt Sri Chinmoy warum.
Meditation für bleibenden inneren Frieden
Meditation und die Vorübung Konzentration lassen sich wie Yogaübungen am einfachsten und besten von erfahrenen Lehrern erlernen. Die Sri Chinmoy Zentren bieten im deutschsprachigen Raum die Möglichkeit abends oder an Wochenenden Meditation zu erlernen – kostenlos gemäß echter Yogatradition.
„Es ist besser, die Hatha-Yoga-Übungen vor der Meditation zu machen. Ruhe dich bitte nach den Hatha-Yoga-Übungen für etwa fünfzehn Minuten aus, indem du dich hinlegst, und meditiere danach. Falls du Hatha-Yoga-Übungen machst, führe bitte nicht mehr als fünf oder sechs Übungen am Tag aus. Diejenigen, die täglich meditieren, sollten nicht länger als ungefähr eine halbe Stunde für Hatha-Yoga verwenden. Du kannst jeden Tag einige Grundübungen und zusätzlich einige andere machen, doch du solltest nicht mehr als eine halbe Stunde damit verbringen. Wenn Du eineinhalb Stunden Hatha-Yoga machst und danach meditieren willst, wird es äußerst schwer für dich sein, in die Meditation einzutreten“ 6, ist in dem Buch The body: humanity’s fortress von Sri Chinmoy zu lesen. Die deutsche Ausgabe des Buches heißt: Der Körper – die Festung der Menschheit.
Wenn wir uns morgens vor der Meditation schläfrig fühlen, können wir auch nur einige Minuten Yogaübungen machen und dann sofort meditieren, damit wir wacher werden und gut meditieren können.
Begriffsklärung: Yoga – Hatha-Yoga
Yoga bedeutet übrigens im eigentlichen Sinne Vereinigung mit Gott und Hatha-Yoga-Übungen sind nur ein Teil des Yogaweges, der zur Erleuchtung oder Gottverwirklichung führt. Hatha-Yoga-Übungen sind Übungen, die die aktive Energie im Menschen, die mit der Sonne (ha in der Sprache Sanskrit) in Verbindung steht, mit der beruhigenden Energie, die mit dem Mond (tha in Sanskrit) steht, in Harmonie bringt. Bei einem nervösen, hektischen Menschen ist zuviel aktive Energie im Umlauf und bei einem faulen, lethargischen ist zuviel ruhige Energie im Umlauf. Wenn man sich innerlich ruhig und gleichzeitig dynamisch fühlt, sind die aktive Energie und die Ruheenergie im Körper in harmonischem Maß im Umlauf.
Einzelnachweise
1 Heilen mit der Kraft der Natur, Prof. Dr. Andreas Michalsen, 2017, Insel Verlag Berlin
Samadhi ist ein Bereich des Bewusstseins. Viele Menschen sind ins Samadhi eingetreten, doch die Verwirklichung [= Erleuchtung] findet erst statt, wenn wir mit dem Höchsten Absoluten eins geworden sind. Wir können in gewisse Samadhis eintreten, ohne das Höchste zu verwirklichen. In ein Samadhi einzutreten, ist wie das Alphabet zu kennen; Verwirklichung jedoch heißt einen Doktortitel zu erhalten. Man kann das Samadhi nicht mit der Verwirklichung vergleichen. Das Samadhi ist ein Bewusstseinszustand, in dem man ein paar Stunden oder ein paar Tage lang bleiben kann. Nach einundzwanzig Tagen hört der Körper gewöhnlich auf zu funktionieren. Doch wenn man einmal die Verwirklichung erlangt hat, bleibt diese für immer. Und in der Verwirklichung ist das ganze eigene Bewusstsein untrennbar und ewig eins mit Gott geworden.
Es gibt drei Stufen des Samadhis: Savikalpa-Samadhi, Nirvikalpa-Samadhi und Sahaja-Samadhi. Das Savikalpa-Samadhi ist ein erhebender und glühender Bewusstseinszustand, während Verwirklichung ein bewusster, natürlicher und manifestierender Bewusstseinszustand ist. Wenn die Verwirklichung dämmert, befreit sich der Sucher von der menschlichen Persönlichkeit und der menschlichen Individualität. Er ist wie ein kleiner Wassertropfen, der in den Ozean fällt. Sobald der Tropfen in den Ozean fällt, wird er zum Ozean. Dann sehen wir die Persönlichkeit oder die Individualität des einen Tropfens nicht mehr. Wenn man die höchste Wahrheit verwirklicht, dringt das Endliche in das Unendliche ein und verwirklicht und erringt das Unendliche als ganz sein eigen. Wenn die Verwirklichung einmal stattgefunden hat, kann ein Meister leicht in das Savikalpa-Samadhi eintreten. Auch das Nirvikalpa-Samadhi ist für eine gottverwirklichte Seele nicht schwer zu erreichen. Nur das Sahaja-Samadhi, das die höchste Form des Samadhis darstellt, ist ein Problem, selbst für die allerhöchsten gottverwirklichten Seelen.
Im folgenden Video demonstriert Sri Chinmoy das Savikalpa- und das Nirvikalpa-Samadhi für ein paar Minuten und erläutert die Bewusstseinszustände zuvor.
Das Savikalpa-Samadhi
Es gibt verschiedene niederere Samadhis, und unter diesen kleineren Samadhis ist das Savikalpa-Samadhi das höchste. Unmittelbar nach dem Savikalpa kommt das Nirvikalpa-Samadhi, doch zwischen Savikalpa und Nirvikalpa besteht eine große Kluft. Jedoch, obwohl sich das Savikalpa-Samadhi eine Stufe unter dem Nirvikalpa-Samadhi befindet, gebrauchen wir den Ausdruck „niedereres Samadhi“ nicht. Wir nennen das Savikalpa-Samadhi nicht niederer als das Nirvikalpa-Samadhi; es sind zwei völlig verschiedene Samadhis. Es gibt auch etwas jenseits des Nirvikalpa-Samadhis genannt Sahaja-Samadhi. Doch Savikalpa und Nirvikalpa sind die bekanntesten Samadhis.
Im Savikalpa-Samadhi verlierst du für eine kurze Zeit sein menschliches Bewusstsein völlig. In diesem Bewusstseinszustand ist die Vorstellung von Zeit und Raum ganz anders. Mit menschlicher Zeit können wir hier nichts mehr anfangen, ebenso mit der menschlichen Art den Raum zu betrachten. In diesem Samadhi sind wir ein oder zwei Stunden lang in einer völlig anderen Welt. Du siehst, dass dort fast alles bereits getan ist. Hier in dieser Welt gibt es viele noch unerfüllte Wünsche in dir selbst und in anderen. Millionen von Wünschen sind nicht erfüllt und Millionen von Dingen bleiben noch zu tun. Aber wenn du im Savikalpa-Samadhi bist, siehst du, dass praktisch alles getan ist; du hast nichts zu tun. Du bist nur ein Instrument. Wenn du gebraucht wirst, gut und recht; ansonsten ist alles getan. Doch vom Savikalpa-Samadhi muss jeder wieder zum normalen Bewusstsein zurückkehren.
Innerhalb des Savikalpa-Samadhis gibt es verschiedene Stufen. So wie es in derselben Schulklasse glänzende Schüler und miserable Schüler gibt, so erreichen gewisse Sucher im Savikalpa-Samadhi die höchste Stufe, während weniger strebsame Sucher nur eine niederere oder mittlere Sprosse der Leiter erreichen, wo nicht alles so klar und lebendig ist wie auf der höchsten Ebene.
Im Savikalpa-Samadhi gibt es Gedanken und Ideen, die von verschiedenen Seiten her kommen, doch sie berühren dich nicht. Während du meditierst, bleibst du ungestört und dein inneres Wesen funktioniert in einer dynamischen und sicheren Weise.
Das Nirvikalpa-Samadhi
Wenn du aber ein wenig höher bist, wenn du mit der Seele im Nirvikalpa-Samadhi eins geworden bist, wird es dort überhaupt keine Ideen oder Gedanken mehr geben. Hier endet der Tanz der Natur. Hier gibt es keine Natur – nur unendlichen Frieden, unendliche Glückseligkeit. Der Wissende und das Gewusste sind eins geworden. Alles ist ruhig. Hier erfreust du dich einer höchst göttlichen, alles durchdringenden, selbstverliebten Ekstase. Du wirst zum Objekt der Freude, du wirst zum sich Freuenden und du wirst zur Freude selbst.
Das Nirvikalpa-Samadhi ist das höchste Samadhi, das die meisten spirituellen Meister erreichen, und dann nur, wenn sie die Verwirklichung erlangt haben. Es dauert einige Stunden oder einige Tage lang an und dann muss man wieder herabkommen. Was passiert, wenn man herabkommt? Sehr oft vergisst man seinen eigenen Namen. Man vergisst sein Alter. Man kann nicht mehr richtig sprechen. Doch durch fortgesetzte Übung wird man mit der Zeit fähig, vom Nirvikalpa-Samadhi herabzukommen und sofort wieder normal zu funktionieren.
In der fernen Vergangenheit gab es spirituelle Meister, die das Nirvikalpa-Samadhi erreichten und nicht mehr herabkamen. Sie blieben in ihrem höchsten Samadhi und fanden es unmöglich, wieder in die Atmosphäre der Welt einzutreten und wie gewöhnliche Menschen zu arbeiten. Während man sich in jenem Bewusstseinsstadium befindet, kann man in der Welt nicht wirken; es ist einfach unmöglich.
Wenn man in das Nirvikalpa-Samadhi eintritt, will man normalerweise nicht mehr in die Welt zurückkommen. Wenn man dort achtzehn oder einundzwanzig Tage verbleibt, dann ist es gut möglich, dass er den Körper verlassen wird. Doch es gibt eine göttliche Fügung. Wenn der Supreme [Gott] will, dass eine bestimmte Seele hier auf der Erde arbeitet, dann bringt der Supreme den betreffenden Menschen selbst nach einundzwanzig oder zweiundzwanzig Tagen in einen anderen Kanal dynamischen göttlichen Bewusstseins und lässt ihn wieder auf die irdische Ebene zurückkehren, um dort zu wirken.
Das Sahaja-Samadhi
Das Sahaja-Samadhi ist bei weitem das höchste Samadhi. In diesem Samadhi befindet man sich im höchsten Bewusstsein, während man gleichzeitig in der grobphysischen Welt arbeitet. Man erhält die Erfahrung des Nirvikalpa-Samadhis aufrecht, während man sich gleichzeitig in irdische Aktivitäten stürzt. Man ist zur Seele geworden und gebraucht gleichzeitig den Körper als vollkommenes Instrument. Im Sahaja-Samadhi geht man wie ein normaler Mensch. Man isst. Man tut die üblichen Dinge, die ein gewöhnlicher Mensch tut. Doch in den innersten Winkeln seines Herzens ist man überflutet mit göttlicher Erleuchtung. Wenn man das Sahaja-Samadhi erlangt, wird man zum Herrn und Meister der Wirklichkeit. Man kann nach Belieben zum Höchsten gehen und dann ins Erdbewusstsein herabkommen, um zu manifestieren.
Nur in sehr seltenen Fällen wird man mit dem Sahaja-Samadhi gesegnet, nachdem man die höchste Art der Verwirklichung erreicht hat. Sehr wenige spirituelle Meister haben diese Ebene erreicht – nur einer oder zwei. Für das Sahaja-Samadhi ist die unendliche Gnade des Supreme erforderlich oder man muss sehr mächtig sein und Glück haben. Das Sahaja-Samadhi kommt nur, wenn man ein untrennbares Einssein mit dem Supreme aufgebaut hat oder wenn man bei seltenen Gelegenheiten zeigen will, dass man der Supreme ist. Wer das Sahaja-Samadhi erreicht hat und in diesem Samadhi verbleibt, manifestiert Gott in jeder Sekunde bewusst und vollkommen und stellt so den größten Stolz des transzendentalen Supreme dar.
Bist du daran interessiert, durch Meditation die Höhen des Bewusstseins zu erklimmen? Gemäß echter Yogatradition bieten die Sri Chinmoy Zentren kostenlose Meditationswochenenden und mehrwöchige Abendkurse an, in denen die meisten Meditationsformen erklärt und gemeinsam geübt werden, damit du die richtige Meditationsweise für dich finden kannst. Über den folgenden Button kannst du mehr über unser Angebot erfahren.
In einem kurzen Satz des spirituellen Lehrers Sri Chinmoy findet sich, die für jedes menschliche Leben erstrebenswerte Definition von Erleuchtung: „Man nimmt in seinem inneren Bewusstsein unendlichen Frieden, unendliches Licht, unendliche Glückseligkeit, unendliche Kraft wahr.“ 1 Die Betonung liegt auf unendlich. Man verliert dieses Bewusstsein nicht wieder. Erleuchtung, die Buddha, Sri Chinmoy und andere erlangten, bedeutet aus psychologischer Sicht vollständige Stressbewältigung und vollständige Erfüllung.
Meditation und Gebet – Wege zur Erleuchtung
Meditation und Gebet sind die zwei Hauptwege, die zur Erleuchtung führen. Im Westen haben Heilige durch Gebet Erleuchtung erlangt, im Osten viele durch Meditation. Jeder der regelmäßig meditiert, weiß, dass er manchmal für ein paar Minuten oder Stunden tiefen inneren Frieden spürt, aber dass dies leider kein bleibender Bewusstseinzustand ist. Er tritt mit den Jahren immer häufiger auf, aber man verliert die innere Ruhe immer wieder und ist dem Wechselbad menschlicher Gefühle ausgesetzt – Angst, Freude, Wut, … . Mit den Meditationsmonaten und -jahren nimmt die Gelassenheit und innere Ruhe zu. Die kleinen und größeren Katastrophen des Lebens berühren einen nicht mehr so sehr und man kann negative Gefühle schneller wieder abschütteln. Eine von äußeren Umständen und erfüllten Wünschen weitgehend unabhängige Lebensfreude stellt sich ein.
Vollständige Erleuchtung
Doch erst, wenn man nach vielen Jahren täglicher spiritueller Übung vollständige Erleuchtung erlangt hat, bleibt man im Kern seines Wesens von bleibendem Frieden und Glückseligkeit erfüllt. Erleuchtete Menschen, auch spirituelle Meister genannt, haben natürlich auch noch unterschiedliche Gefühle, sehr tiefe sogar – insbesondere Mitgefühl -, aber in ihrem Kern, in ihrem Inneren sind sie unerschütterlich. Man könnte sagen ihre unveränderbare, ewige Grundstimmung ist innerer Frieden, Glückseligkeit und Gelassenheit. Diese Grundaussage über Erleuchtung findet sich in den Worten der erleuchteten Menschen aller Meditationswege, Religionen und Kulturen.
Ein Erleuchteter beschreibt Erleuchtung
Lassen wir Sri Chinmoy, einen Menschen, der Erleuchtung erlangte, selbst beschreiben was Erleuchtung ist. Niemand, außer einem Erleuchteten selbst, kann dies besser beschreiben: „Gottverwirklichung ist volle Erleuchtung, vollständige und alles erleuchtende Erleuchtung. Manchmal erhält ein Sucher, wenn er in seiner höchsten Meditation ist, eine Art innere Lichterfahrung oder Erleuchtung und für eine halbe Stunde oder Stunde ist sein ganzes Wesen, seine ganze Existenz erleuchtet. Nach einer Stunde oder zwei wird er jedoch sein gleiches altes Selbst. Er wird wieder ein Opfer von Wünschen und ungöttlichen Eigenschaften. Erleuchtung hat stattgefunden, aber nicht die transzendentale Erleuchtung, welche sich im Fall von Buddha und anderen spirituellen Meister einstellte. Diese Art alles erfüllende und alles erleuchtende Erleuchtung ist dasselbe wie Gottverwirklichung. Gottverwirklichung bedeutet ständige und ewige Erleuchtung, transzendentale Erleuchtung. Wenn wir Gottverwirklichung erlangen, findet automatisch eine unendliche Erleuchtung in unserem äußeren und inneren Leben statt.
Die Erleuchtung, über die man hier im Westen und auch in Japan spricht, ist nur ein zeitlich begrenzter Lichtblitz im strebenden Bewusstsein. Nach kurzer Zeit verblasst sie zur Bedeutungslosigkeit, weil keine bleibende Wirklichkeit in ihr ist. Eine bleibende Wirklichkeit werden wir nur durch die ständige, ewige und transzendentale Erleuchtung erhalten, die identisch ist mit Gottverwirklichung.“
Erleuchtung im normalen Sprachgebrauch
„Wenn wir manchmal von Erleuchtung sprechen, meinen wir damit, dass wir auf einem bestimmten Gebiet viele Jahre lang im Dunkeln gelegen sind und jetzt innere Weisheit erlangt haben, oder dass dieser bestimmte Anteil in unserem Bewusstsein jetzt erleuchtet ist. Doch dies ist nur ein Funke der grenzenlosen Erleuchtung und diesen kleinen Funken können wir nicht Gottverwirklichung nennen.“ 2
Gott- oder Selbstverwirklichung – andere Begriffe für Erleuchtung
„Gottverwirklichung oder Siddhi bedeutet Selbstentdeckung im höchsten Sinne des Wortes. Man verwirklicht bewusst sein Einssein mit Gott. Solange der Sucher in der Unwissenheit verbleibt, wird er fühlen, dass Gott ein anderes Wesen ist, das unendliche Kraft hat, während er, der Sucher, der schwächste Mensch auf Erden ist. Doch in dem Augenblick, in dem er Gott verwirklicht, wird er erkennen, dass er und Gott völlig eins sind, sowohl im inneren als auch im äußeren Leben. Gottverwirklichung bedeutet die Identifikation mit dem eigenen absolut höchsten Selbst. Wenn man sich mit seinem eigenen höchsten Selbst identifizieren und für immer in diesem Bewusstsein bleiben kann, wenn man es nach seinem eigenen Willen enthüllen und manifestieren kann, ist das Gottverwirklichung.“
Wie erlebt ein Erleuchteter Gott
„Ihr habt Bücher über Gott gelesen und Leute haben euch erzählt, dass Gott in jedem sei. Doch ihr habt Gott in eurem bewussten Leben nicht verwirklicht. Für euch ist das alles mentale Spekulation. Wenn man jedoch Gott verwirklicht hat, weiß man bewusst, was Gott ist, wie Er aussieht, was ER will. Wenn man die Selbstverwirklichung erlangt, bleibt man in Gottes Bewusstsein und spricht zu Gott von Angesicht zu Angesicht. Man sieht Gott sowohl im Endlichen als auch im Unendlichen; man sieht sowohl den persönlichen als auch den unpersönlichen Aspekt Gottes. Und in diesem Fall ist dies keine geistige Halluzination oder Einbildung; es ist die direkte Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit ist wirklicher, als dass ich euch hier unmittelbar vor mir sehe. Wenn man zu einem Menschen spricht, gibt es immer einen Schleier von Unwissenheit: Dunkelheit, Unvollkommenheit und Missverständnis. Doch zwischen Gott und dem inneren Wesen eines Menschen, der Ihn verwirklicht hat, kann es keine Unwissenheit, keinen Schleier geben. Zu dem Zeitpunkt kann man zu Gott klarer, überzeugender und offener sprechen als zu einem Menschen.
Als gewöhnliche Menschen fühlen wir, dass unendlicher Frieden, unendliches Licht, unendliche Glückseligkeit und unendliche göttliche Kraft alles reine Einbildung sind. Wir fallen dem Zweifel, der Furcht und negativen Kräften zum Opfer, von denen wir das Gefühl haben, sie seien ganz normal und natürlich. Wir sind nicht in der Lage, reine Liebe zu empfinden, nicht einmal für uns selbst. Wir befinden uns im Endlichen, wir streiten und kämpfen und so etwas wie Frieden, Licht oder Glückseligkeit gibt es in uns nicht. Jene aber, die Meditation üben, gehen tief nach innen und erkennen, dass es wirklichen Frieden, Licht und Glückseligkeit gibt. Sie erhalten grenzenlose innere Kraft und sehen, dass Zweifel und Furcht herausgefordert und überwunden werden können. Wenn wir Gottverwirklichung erlangen, wird unsere innere Existenz überflutet mit Frieden, Ausgeglichenheit, Gleichmut und Licht.“ 3
„Was ist Gott? Gott ist mit Form; Er ist ohne Form. Er ist mit Eigenschaften; Er ist ohne Eigenschaften. Wenn ein Mensch Gott als eine unendliche Ausdehnung von Licht und Wonne sehen will, wird Gott zu diesem Menschen als eine unendliche Ausdehnung von Licht und Wonne kommen. Will jemand jedoch Gott als ein höchst strahlendes, leuchtendes Wesen sehen, dann wird Gott so zu ihm kommen. Wenn ich sage, dass Gott die Form eines strahlenden Wesens annimmt, dann untertreibe ich natürlich gewaltig. Er ist nicht nur strahlend; Er ist etwas, das ich nicht mit menschlichen Worten beschreiben kann. Ich selbst habe Gott auf beide Arten gesehen: mit Form und ohne Form.“ 4
Woran erkennt man einen wirklich Erleuchteten?
Einen erleuchteten Menschen erkennt man daran, dass man in dessen Nähe tiefen inneren Frieden, universelle Liebe, tiefe, ruhige Freude spürt oder inneres Licht sieht, etwas, was man in Gegenwart eines nicht Erleuchteten nicht wahrnehmen kann. Dasselbe wird man beim Betrachten einer Fotografie oder der Statue eines Erleuchteten erleben können. Man wird umso mehr in einem solchen Menschen fühlen, je mehr Monate oder Jahre man selbst täglich meditiert oder richtig gebetet hat. Trifft man auf den spirituellen Meister, der einem auf der Weg der Meditation und des Gebets eine große Hilfe sein kann – auf den Erleuchteten, für den man als Schüler bestimmt ist, wird man die größte Freude oder den tiefsten Frieden spüren.
Video: Meditation mit dem erleuchteten spirituellen Meister Sri Chinmoy – Quelle: SriChinmoy.tv
Ein weiteres Kennzeichen für einen wirklich erleuchten spirituellen Lehrer ist, dass er das Wissen, wie man Erleuchtung erlangt, aus Liebe und Mitgefühl für andere Menschen weitergibt. Das bedeutet, dass er lehren wird, ohne Geld dafür zu verlangen. Seine Unterweisungen und Veranstaltungen oder die, der von ihm gegründeten Meditationszentren, werden auf Spendenbasis oder mit angemessenen Eintrittsgeldern finanziert werden. Falsche spirituelle Lehrer bereichern sich in der Regel selbst und beuten andere Menschen in irgendeiner Form aus.
Welche Unterstützung bieten erleuchtete spirituelle Lehrer?
Wenn wir als Lebensziel Erleuchtung im Auge haben, werden wir dieses Ziel viel schneller erreichen, wenn wir einen vollständig erleuchteten Menschen als Lehrer haben. Ein erleuchter spiritueller Lehrer wird auch Guru genannt. Guru ist ein Sanskrit-Wort, ein Wort aus der alt-indischen Sprache Sanskrit. Es bedeutet „der, der andere erleuchtet“. Sri Chinmoy erklärte einmal: „Wir können unseren Fortschritt beschleunigen, wenn wir einen Meister haben. Wenn wir uns dem spirituellen Leben mit aller Hingabe widmen und wenn wir einen Guru haben, dann können wir in einem Leben den Fortschritt von zwanzig Inkarnationen machen.“ 5 In allen spirituellen Lehren ist zu lesen, und jeder kann dies eines Tages selbst in der Meditation erfahren, dass seine Seele verschiedene menschliche Körper annimmt und viele solcher Wiedergeburten – auch Inkarnationen genannt – benötigt, bis sie Erleuchtung erlangt. Die Aufgabe eines erleuchteten spirituellen Lehrers ist es, diejenigen Schüler anzunehmen, die für seinen Meditationsweg bestimmt sind, und sein erleuchtetes Bewusstsein in sie hinein zu projizieren, so dass ihre Erleuchtung beschleunigt wird. Ein erleuchteter Meister kann dies für Schüler tun, die er angenommen hat, als er lebte, auch für neue Schüler, falls er bereits den Körper verlassen hat. Was entscheidend ist, ist die innere Gegenwart und Unterstützung des Meisters zu erfahren, zum Beispiel inneren Frieden zu fühlen, wenn man dessen Bücher liest oder auf ein Bild oder eine Statue des Meisters meditiert.
Wer Erleuchtung erlangen und Meditation erlernen will, dem bieten die Sri Chinmoy Zentren im deutschsprachigen Raum an, an einen kostenlosen Meditationskurs an 6 Abenden oder an einem Meditationswochenende teilzunehmen. In einem solchen Kurs kannst die passende Meditationsweise oder den Weg dorthin für dich entdecken und den Meditationsweg Sri Chinmoys kennenlernen.
Das Forscherteam um Professor Richard Davidson an der Universität Wisconsin-Madison in den USA untersuchte zwischen 2002 und 2017 insgesamt 21 sehr weit in der Meditation fortgeschrittene Meditierende aus Tibet mit modernsten Gehirnscannern. Diese hatten zwischen 12000 und 62000 Stunden in ihrem Leben meditiert und des öfteren mehrere Monate über viele Stunden am Tag in Retreats. Ihre enorm positive Ausstrahlung und ihre Verhaltensweisen zeigten, dass sie auf dem Weg zur Erleuchtung zumindest sehr weit fortgeschritten waren.
Die Sensation war, dass all die Gehirne der Meditationsprofis einen gleichzeitigen Gammawellenausschlag in weiten Teilen ihrer Gehirnregionen aufwiesen. Kein neurowissenschaftliches Labor hatte je zuvor einen solchen Gammenwellenausschlag gesehen. Normalerweise treten Gammawellen nur ganz kurz in einzelnen isolierten Hirnregionen auf, beispielsweise wenn wir bei der Erinnerung an ein sehr schönes Erlebnis ein freudiges Gefühl bekommen. Der Gamawellenauschlag der Langzeit-Meditierenden zeigte sich jedoch als dauerhafte Grundschwingung. Bei einer bei allen tibetischen Mönchen dreimal wiederholt durchgeführten Mitgefühlsmeditation stieg der Gammawellenausschlag auf bis zu 800 Prozent an. Die Geschwindigkeit mit der die Mönche in die Meditation eintauchen und ihren Gammawellenausschlag erhöhen konnten, war ebenfalls sensationell.
Der Bericht über das Gammawellen-Gehirn des ersten untersuchten tibetischen Mönchs Myngur Rinpoche im September 2002, der bis zum Zeitpunkt der Untersuchung 62000 Stunden mit Meditation verbracht hatte, sorgte für Aufsehen in der wissenschaftlichen Welt. Mehr als 1100 Mal wurde er bis zum Jahr 2017 in der wissenschaftlichen Literatur der Welt zitiert. 6
Die „Gammawellen-Gehirne“ der gescannten Mönche, werden in der Neurowissenschaft als der Beweis für einen bleibend veränderten Bewusstseinzustand von Langzeit-Meditierenden und Erleuchteten gesehen, der von innerem Frieden, Klarheit und einer lebendigen, ekstatischen Weite erfüllt ist. Sri Chinmoy beschreibt einen solchen antrainierbaren, dauerhaften Bewusstseinzustand – eine bleibende Eigenschaft – mit poetischen Worten in einem Lied: Eine Weite-Himmel und ein Weite-Ozea n ist mein Verstand. Deshalb is mein Herz voll Frieden und Wonne. 7
In weiteren Untersuchungen, in denen die Mitgefühlsmeditation der tibetischen Mönche mit viel Übung mit der von Menschen verglichen wurden, die gerade einmal ein paar Wochen diese Meditationsform praktzierten, zeigte sich, dass bei den tibetischen Meditationsexperten die Herzfrequenz (Herzschläge pro Minute) höher und damit das Mitgefühl stärker war als bei den Meditationsanfängern. Mit der höheren Herzfrequenz der Experten war eine verstärkte Aktivität in den Schaltkeisen des Gehirns verbunden, die für Mitgefühl und mitfühlende Handlungsweisen verantwortlich sind. Damit war das Beweismaterial dafür erbracht, dass das Empfinden von Mitgefühl durch Meditation verstärkt und zu einem dauerhaften Charakterzug werden kann. Zudem erklärt es das starke Mitgefühl, das Erleuchtete mit dem Leiden anderer Menschen haben, sowie ihre Anstrengungen, andere von Leid zu befreien oder den Weg aufzuzeigen, wie wir vom Leiden befreit werden können.
Liste von erleuchteten Meistern
Sri Chinmoy (1931 bis 2007) hat im Laufe seines Lebens die Namen einiger vollständig erleuchteter Meister genannt und viele auch mit Liedern, Gedichten, Aphorismen, Texten und Theaterstücken geehrt. Dazu zählen Manner und Frauen. Hier eine Auswahl.
Die Meditation auf das Herzchakra, auch Anahata-Zentrum, Herzzentrum oder spirituelles Herz genannt, ist die erfüllendste und gefahrloseste Art zu meditieren. Wenn du auf das Herzchakra meditierst, öffnet es sich mit der Zeit. Anfangs öffnet es sich meist nur für kurze Momente und ein wenig. Aber das reicht aus, dass du dich nach und während der Meditation gut fühlst. Die vollständige und bleibende Öffnung des Herzchakras beschreibt der Meditationsmeister Sri Chinmoy mit folgenden Worten: „Wenn das Herzzentrum geöffnet ist, wirst du grenzenlose Freude, grenzenlose Liebe und grenzenlose Reinheit fühlen. Als erstes wirst du Reinheit erhalten: Reinheit in dir und außerhalb von dir. Du wirst unendliche Liebe fühlen, grenzenlose Liebe, und diese Liebe ist absolut rein. Sie wird in dir und um dich herum sein. Dann wirst du Freude in allem sehen. Im Augenblick schreist du nach Freude, doch der Tag wird kommen, an dem dieses Zentrum geöffnet ist und du von allem spontane Freude erhalten wirst. Du wirst eine Blume betrachten und Freude erhalten, du wirst ein Kind betrachten und Freude erhalten, du wirst die Welt anschauen und Freude erhalten. Du wirst ebenfalls Frieden und das Gefühl des Einsseins, universalen Einsseins erhalten. Wenn dein Herzzentrum vollständig geöffnet ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass du während deiner Meditation den göttlichen Nektar, amrita, kosten wirst.“ 1
Das Herzchakra sitzt in der Mitte der Brust. Über dieses Energiezentrum, kannst du am leichtesten Zugang zu innerem Frieden, Freude und universeller Liebe erhalten, da sich deine Seele, die diese Qualitäten verkörpert, dort meistens aufhält. Natürlich durchdringt sie auch den ganzen Körper.
Gefahren der Chakra-Meditation
Meditierst du jedoch auf ein anderes Chakra, beispielsweise auf das Stirnchakra, auch Drittes Auge genannt, kann es sein, dass du siehst, dass ein von dir geliebter Mensch bald sterben wird. Du siehst vielleicht inneres Licht und fühlst nichts dabei oder du siehst dass du in einem vergangenen Leben ein schlechter Mensch warst. All diese Dinge können dich traurig machen oder frustrieren. Hast du jedoch durch Meditation auf das Herzchakra bleibenden inneren Frieden erlangt, wird dich nichts mehr negativ emotional aufwühlen, selbst wenn sich dein Stirnchakra öffnet und du unangenehme Dinge siehst.
Meditation auf das Nabelchakra kann zum Beispiel zu erhöhter Agressivität führen und Meditation auf das Milzchakra zu übermäßigem sexuellem Verlangen. Das alles sind Gefühle, die dir deinen inneren Frieden rauben. Deswegen wird in der spirituellen Lehre des Hinduismus immer geraten, zuerst auf das Herzchakra zu meditieren.
Innere Reinigung durch Meditation auf das Herzchakra
Das Herzchakra besitzt sehr große Reinheit. Reinheit ist das Licht unserer Seele, das die Fähigkeit hat, uns von negativen Gefühlen sowie Wünschen und Verlangen, die uns schaden, zu befreien. Der Sitz dieser unvollkommenen Antriebe und negativen Gefühle liegt in den unteren Chakren, die auch das Vitale – ein Haus bestimmter Emotionen – genannt werden. Sri Chinmoy erklärt: „Durch das Öffnen dieses Zentrums werden das Vitale und die störenden Emotionen gereinigt. Wenn du zuerst das Herzzentrum öffnen und die Reinheit von dort in die niederen Zentren bringen kannst, dann begibst du dich nicht in Gefahr.“ 2
Wie erlernt man Meditation auf das Herzchakra?
Der erste Schritt für die Meditation auf das Herzchakra besteht darin, die Konzentration auf dieses Chakra zu erlernen. Du setzt dich dafür aufrecht und entspannt hin. Lege deine Handflächen aneinander, und berühre mit den so gefalteten Händen die Mitte deiner Brust, dort wo das Herzchakra zu finden ist. So wirst du dein Herzchakra viel besser spüren und darauf meditieren können. Atme so ruhig wie möglich ein- und aus und mache wenn mögliche eine kleine Pause nach dem Ausatmen. Die Pause sollte nur so lang sein, wie du dich gut dabei fühlst. Ansonsten schadest du deinen Atmungsorganen. Beginne mit folgender Übung, wenn du und dein Atem zur Ruhe gekommen sind. Sri Chinmoy nennt in den folgenden von ihm beschriebenen Übungen das Herzchakra zuweilen einfach „Herz“.
Schritt 1: Konzentration auf das Herzchakra
„Wenn du dich auf deine Fingerspitze konzentrien kannst, kannst du dich auch auf dein Herz konzentrieren. So wie du dich auf irgendetwas konzentrieren kannst – ein Bild, eine Kerze, eine Flamme, irgendeinen materiellen Gegenstand -, so kannst du dich auch auf das Herz konzentrieren. Du kannst deine Augen schließen oder an eine Wand schauen; denke jedoch stets an dein Herz als einen lieben Freund von dir. Wenn dieses Denken sehr intensiv wird, wenn es deine gesamte Aufmerksamkeit absorbiert, dann bist du über die normale Art des Denkens hinausgegangen und in die Konzentration eingetreten. Du kannst dein spirituelles Herz nicht mit deinen physischen Augen betrachten, doch du kannst all deine Aufmerksamkeit darauf richten. Dann dringt nach und nach die Macht deiner Konzentration ins Herz ein und bringt dich vollständig aus dem Bereich des Verstandes heraus.“ 3
Schritt 2: Meditation auf das Herzschakra
Nachdem du dich für ein paar Minuten auf dein Herzchakra konzentriert hast, kannst du mit folgender Visualisationsübung in die Meditation eintauchen.
„Ein Anfänger muss fühlen, dass er ein Kind ist, egal wie alt er nach irdischer Zeitrechnung ist. Der Verstand eines Kindes ist noch nicht entwickelt. Wenn es zwölf oder dreizehn ist, beginnt sein Verstand auf der intellektuellen Ebene zu arbeiten. Doch zuvor lebt das Kind völlig im Herzen. Was immer es sieht, fühlt es, ist sein eigen. Es identifiziert sich spontan. Das ist es, was das Herz tut.
Wenn du fühlst, dass du ein Kind bist, fühle sofort, dass du in einem Blumengarten stehst. Dieser Blumengarten ist dein Herz. Ein Kind kann stundenlang in einem Garten spielen. Es wird von einer Blume zur anderen gehen, aber es wird den Garten nicht verlassen, da es Freude an der Schönheit und dem Duft jeder Blume hat. In dir ist der Garten und du kannst solange darin bleiben, wie du möchtest. Auf diese Weise kannst du auf das Herz meditieren.“ 4
Manchen Menschen fällt es schwer, solche Vorstellungen für die Meditation zu verwenden. Sri Chinmoy erläutert eine weitere Möglichkeit. wie du Zugang zu deinem Herzchakra finden kannst:
„Wenn du es schwierig findest, auf das spirituelle Herz zu meditieren, kannst du dich auf das physische Herz in der Brust konzentrieren. Doch nachdem du dort für ein paar Monate oder für ein Jahr meditiert hast, wirst du spüren, dass innerhalb des gewöhnlichen menschlichen Herzens ein göttliches Herz existiert. Und in diesem göttlichen Herzen ist die Seele.“ 5
Du kannst dich auch auf deinen Herzschlag konzentrieren, während deine gefalteten Hände die Mitte deiner Brust berühren.
Sri Chinmoy sieht seinen Meditationsweg als einen Weg des Herzens. Willst du die Meditationsformen auf das Herzchakra und andere kennelernen, bist du herzlich eingeladen, einen Meditationskurs oder ein Meditationswochenende bei uns zu besuchen. Die Sri Chinmoy Zentren bieten alle ihre Kurse gemäß echter Yogatradition kostenlos an.
Wenn wir täglich meditieren, empfinden wir im Alltag mit der Zeit immer mehr inneren Frieden und werden immer weniger von negativen Gedanken gequält. Die meisten Menschen denken viel über ihre Probleme nach und machen sich Sorgen, besonders dann, wenn es einmal nichts zu tun gibt. Ein wandernder Verstand ist ein unglücklicher Verstand, stellten Forscher der Havard Universität in einer Studie mit Tausenden von Menschen fest.
Meditation stoppt den wandernden Verstand und schenkt inneren Frieden
Dr. Judson Brewer, Forschungsdirektor im Mindfulness Center der Universität von Massachusetts, wies mit seinem Team nach, dass die Nervenverbindung zwischen zwei Teilen der Gehirnrinde, die das problembezogene Umherwandern der Gedanken verhindert, bei Langzeit-Meditierenden stärker ausgeprägt ist als bei Anfängern in Sachen Meditation. Dies weist den verstärkten „Peace-of-Mind“-Status bei Menschen im Gehirn nach, die viel Zeit in ihrem Leben mit Meditation verbracht haben.
Medititation reduziert Stress und verbessert den Schlaf
Ein hoher Cortisolspiegel im Körper zeigt emotionalen und körperlichen Stress an. In der Forschungsabteilung der psychatrischen Universität von Basel wurden Langzeit-Meditierende und Anfänger untersucht, die an einem achtwöchigen Meditationskurs teilnahmen. Am Ende des Meditationskurses war der morgendliche Cortisolspiegel der Meditationsanfänger deutlich gesunken und sie berichteten sowohl über einen erholsameren Schlaf und mehr Achtsamkeit für das Hier und Jetzt des Leben. Bei den Langzeit-Meditierenden wurde festgestellt, dass der morgendliche Cortisolspiegel, umso niedriger war, je mehr Stunden sie in ihrem Leben Meditation praktiziert hatten. Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Studien bestätigt inzwischen, dass Meditierende sich weniger gestresst fühlen und mit diesem bleibenden Gefühlszustand eine messbare Senkung des Cortisolspiegels im Blutserum oder im Speichel einhergeht.
Meditation schenkt bleibende Freude
Nach einer Meditation fühlen wir uns fröhlicher und diese Freude tragen wir mit in den Tag hinein. Es ist eine Freude, die unabhängig davon ist, ob wir etwas geschenkt bekommen oder uns etwas Gutes passiert ist. Die Arbeit und das Leben erfüllen einen dann einfach mit mehr Freude. Meister der Meditation, auch spirituelle Meister genannt, sprechen davon, dass jeder, der lange genug übt, letztendlich in einen Zustand der Freude eintreten wird, der immer andauert.
Dieser Zustand bleibender Freude wird duch die funktionelle Magnetresonanztomographie im Gehirn sichtbar. Das war die Sensation, die im September 2002 die Sicht der wissenschaftlichen Welt veränderte. Damals begab sich der tibetische Mönch Myngur Rinpoche, der bereits 62000 Stunden in seinem Leben mit Meditation verbracht hatte und durch die außerordentlich Freude auffiel, die von seinem Wesen ausging, in die Messröhre im Labor von Richard Davidson, Professor für Pschologie und Psychatrie an der Universität von Wisconsin–Madison, USA. Die Auswertung der bildgebenden Gehirnabtastung ergab Folgendes: Sein Gehirn zeigte einen gleichzeitigen Gammawellenausschlag in nahezu allen Gehirnregionen und das ständig als Grundschwingung. Kein neurowissenschaftliches Labor der Welt hatte je zuvor einen solchen Gammenwellenausschlag gesehen. Normalerweise treten Gammawellen nur für Bruchteile von Sekunden in einzelnen Hirnregionen auf, beispielsweise wenn wir bei der Erinnerung an ein tolles Erlebnis oder bei einer tiefen Erkenntnis Freude erleben. Bei einer aussagekräftigen Anzahl von Langzeit-Meditierenden wurden später dieselben Gammawellen-Gehirne bei Hirnscans entdeckt.
Die bleibende Freude, die sehr fortgeschrittene Langzeit-Meditierenden erleben, erläutert der Meditationsmeister Sri Chinmoy mit folgenden Worten: „Die Freude, die du von irgendeiner irdischen Schöpfung erhältst, dauert nur eine kurze Zeit an, da der Erschaffende und das Erschaffene begrenzt sind. Aber durchs Meditieren trittst du in die Grenzenlosigkeit ein. Dann ist deine Freude wirklich spontan und dauerhaft. Wenn ein spiritueller Meister sagt, dass er inneren Frieden, innere Freude, innere Glückseligkeit besitzt, dann hat er diese dauernd. Sie fließen ständig von innen, weil er in die Quelle hineingewachsen ist. Diese Freude ist unendlich viel größer und erfüllender als die flüchtige Freude, die ein gewöhnlicher Mensch erfahren kann.“ 1
In einer 7 Jahre später durchgeführten Studie von Dr. Fabio Ferrarelli an der Univerität von Wisconsin-Madison, stellte sich heraus, dass der Gammawellenauschlag bei Langzeit-Meditierenden auch im Schlaf erhalten bleibt. Dass der Gammawellenausschlag spontan und auch während des Schlafs vorhanden ist, machte nochmals deutlich, dass Meditation in der Lage ist, lang-anhaltende Veränderungen in unseren Gehirnfunktionen und in unserem Bewusstsein zu schaffen.
In den wissenschaftlichen Studien wurde insgesamt sichtbar, dass der, der über viele Jahre hinweg täglich Meditation übt, wirklich belohnt wird.
Wer nach mehr Freude und mehr inneren Frieden im Leben sucht und Stress abbauen will, ist herzlich eingeladen, an einem Meditationswochenende oder einen Meditations-Abendkurs in einem unserer Meditationzentren teilzunehmen. Gemäß echter Yogatradition sind unsere Veranstaltungen kostenlos.